So meine Lieben,
kurz vorweg, es gab in den letzten Tagen sehr sehr viele schöne Erlebnisse! Ich hoffe, dass ich damit nicht zu weit aushole und euch damit wohlmöglich langweile. Alles begann mit einem Treffen in Belgrad mit Frank und Franka, beide aus Jena und dem Ziel Indonesien (www.mit-dem-Rad.de), und mit Vincent und Sabine, mit denen ich ja schon in Ungarn unterwegs war. Wir verstanden uns alle super und beschlossen die nächsten Tage zusammen zufahren.
Die erste Etappe brachte uns aus der Stadt heraus an einen schönen Schlafplatz an der Donau. Wir verbrachten einen munteren Abend am Lagerfeuer und einem 3 Gänge Menu á la carte. Die zweite Nacht in Serbien verbrachten wir zwischen kleinen Gartenanlagen. In Serbien, Rumänien und Bulgarien ist Wildcampen erlaubt, was natürlich dazu einlädt direkt an der Donau zu zelten. Am nächsten morgen kamen die Nachbarn. Bei genauem Hinschauen sah ich, dass es Angler waren die ihr Wochenende an der Donau verbringen wollten. Wir kamen ins Gespräch und tranken um 9Uhr morgens unseren ersten Rakija. Nach gut einer Stunde und weiteren Rakija's wurden wir zum Mittag eingeladen. Es würde Fischsuppe geben und wir sollten doch ihre Gäste sein. Wir blieben da und erfuhren viel über Serbien und genossen ihre Gastfreundschaft. Da das Mittag doch länger dauerte als geplant (17Uhr), beschlossen wir noch eine Nacht zu bleiben, da die Fähre im nächsten Ort sowieso nicht mehr fahren würde. Zu meinem Glück war an dem selben Abend Champions Leauge Finale. Es war sehr schön mit allen zusammen im Garten zu sitzen und bei Gewitter und mit einem Benzingenerator das Finale im Minifernseher anzusehen.
Die nächste Tage verliefen sehr entspannt. Früh aufstehen, zusammen Frühstücken und ab auf die Piste. Wir waren sehr übrrascht, viele österreichische und deutsche Nummerschilder zu sehen. Wir wurden sehr oft angesprochen, und zu unserer Verwunderung immer in Deutsch. Das hat den Grund, dass viele Serben im Ausland arbeiten, da die Perspektiven dort viel besser sind. Die Leute arbeiten also im Ausland um später mit der Rente entspannt Leben zu können.
Die Donau in Serbien wurde immer interessanter. Wir radelten zur breitesten Stelle der Donau (ca. 4,5km) und im Anschluss zur engsten Stelle im Nationalpark Eisernes Tor. Eine sehr schöne Region mit interessanten Eindrücken.
Als nächstes Land kamen wir nach Bulgarien. Da am nächsten Morgen Männertag war, begannen wir schon früh mit Bier und hatten einen sehr sehr feuchtfröhlichen Fahrradtag. Das nur kurz vorab, denn am nächsten Tag wechselten wir auch schon wieder auf die rumänische Seite.
Die Menschen in Rumänien sind sehr sehr nett. Alle paar Minuten wurden wir bejubelt, begrüsst und mit dem Satz "Drum Bun" (übersetzt "Gute Fahrt") angetrieben. In Rumänien sieht man wiederum viele italienische und spanische Nummernschilder, da sehr viele Leute da arbeiten. Es ist sehr einfach für Sie diese Sprachen zu erlernen da Rumänisch auch zu den romanischen Sprachen gehört. Ich kam bei einer Rast mit einer Frau ins Gespräch die Spamisch konnte. Ich hatte schon ewig kein Spanisch mehr gesprochen, aber wir konnten uns doch erstaunlich gut verständigen. Sie erzählte uns von viel Korruption und von den vielen Problemen im Land. Ein Bauer, der mit dem Traktor auf´s Feld fährt und Pestizide versprüht, bekommt 100€ im Monat. Das ist voll suspekt. Man sieht sehr viele alte Menschen und Armut, aber im Gegenzug überholen uns doch sehr neue europäische Luxusautos.
In Rumänien hat man auch das Gefühl, 50Jahre zurück zu sein. Man teilt sich die Strassen mit sehr vielen Enten und Hühnern und alten aus Holz gebauten Kutschen wo vorne ein Pferd oder ein Esel eingespannt seine Arbeit verrichtet. Die Strassen sind auch sehr schlecht, aber die Freundlichkeit der Menschen macht Rumänien zu einem sehr schönen Erlebnis. Nach paar weiteren Tagen in Rumänien erreichten wir nach 10 Tagen und 800km Fahrt alle zusammen die Stadt Ruse in Bulgarien. Alle waren heil froh, endlich mal Wäsche waschen zu können und ich einen Fahrradladen zu finden. Seit Budapest hatte ich schon ein merkwürdiges Geräusch im Tretlager, was nun in Ruse letzendlich komplett kaputt war. Habe wieder alles reparieren können und kann nun in aller Ruhe in die Berge von Bulgarien starten. Ich verlasse jetzt hier die Donau fahre direkt durchs Land an das schwarze Meer und dann weiter nach Istanbul. Habe dafür wiedermal ein recht kleines Zeitfenster von 7Tagen für 700km, da Chrissi mich in Istanbul besuchen kommt und ich natürlich pünktlich da sein möchte.
In Ruse lernten wir wiedermal Einheimische kennen und hatten gestern einen perfekten Abend mit bulgarischem Essen und anschliessendem Discobesuch.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt ganz allein nach Istanbul zu fahren, aber wie der Zufall es will kam gestern Jan aus Hamburg hier an mit dem selben Ziel Istanbul. Wir versuchen zusammen zu fahren, auch wenn ich ein wenig Stress habe. Mal sehen wie es wird. Soweit von mir, den nächsten Bericht gibt´s aus der Türkei. Freu mich schon riesig auf dieses Land...
Bis dahin, bleibt sauber...:-)
Pieti das sind verdammt schöne Fotos! :-) Ich weiß nur nicht ob es so eine gute Idee war, diesen zuckersüßen kleinen Hund NICHT mitzunehmen... :-)
AntwortenLöschenChrissi
schön von dir zu lesen und zu sehen:)
AntwortenLöschengut zu hören, dass es dir gut geht.sieht ja alles traumhaft aus und man bekommt gleich selber lust aufzubrechen...
lg dani
Hey Piet-Speed!
AntwortenLöschenIch lese sehr gern und gespannt deine Berichte, finde sie echt informativ und nicht zu lang!! Toll dass du/ihr überall so freundlich empfangen werdet und dass du immer wieder auf nette Mitstreiter triffst. Hätte gar nicht gedacht, dass es so viele Verrückte, wie dich gibt =) Deine Fotos geben tolle Eindrücke aus deinem Umfeld; top Kamera!! *Hach* da möchte man doch gern ein Stück mitradeln.
Robert und ich wollen ja im August 2 Wochen Oder-Neiße-Radweg und polnische Ostsee fahren. Wenn das gut klappt, kann man sich danach mal was aufregenderes vornehmen. Erstmal testen, wir sind ja noch nie soweit gefahren...
Wenn du mit Chrissi in Istanbul bist, empfehle ich euch das 300 Jahre alte türkische Bad "Cagalogen". Steht auch im Büchlein!! Wir wünschen euch einen traumhaften Aufenthalt in Istanbul und unvergessliche Stunden zu zweit =D
GAAANZ liebe Grüße von Jean und Robert!!