Mittwoch, 22. Juni 2011

Chrissi zu Gast im Islam

Hallöchen

Nach einem Tag Entspanung in Istanbul kam Chrissi pünktlich in Istanbul um 6Uhr morgens an. Wir freuten uns riesgig und genossen erstmal das Fruhstück zusammen um uns gleich darauf ins Getümmel zu stürtzen. Am ersten Tag gab es das komplette Sightseeing Programm mit den Highlights Hagia Sophia und blauer Moschee - riesig große Moscheen mit imposantem Ausmaß und wunderschönen Bemalungen. Da Chrissi und ich ja nicht so die Städtegurus sind und nach dem ersten Tag doch recht platt waren; haben wir die kommenden Tage sehr entspannt gestaltet. Gemütlich frühstuecken und dann durch die Stadt treiben lassen. Tee trinken im Basar oder 2h Bootstour, um den Bosporus vom Wasser aus bewundern zu können.

Meine nächste Route sieht so aus; dass ich die Küste entlang Richtung Osten weiter fahren werde und bei Gelegenheit in das Landesinnere abbiege. Da mich niemand weiter begleitet, habe ich mir die nächsten 14 Tage vorgenommen ein paar Kilometer mehr zufahren. Dass heißt, ihr müsst euch also eine gewisse Zeit gedulden um den nächsten Post zubekommen.

Soweit von Chrissi und mir

Donnerstag, 16. Juni 2011

Fahrt nach Istanbul

Hallo Leute

Nach spontanem Aufbruch aus Ruse, da ich ja pünktlich in Istanbul sein muss, starteten Jan Phillip und ich rechtzeitig 8Uhr morgens nach Istanbul. Da die Strecke nicht so spektakulaer war, haben wir richtig Gas gegeben. Die ersten beiden Tage 150km, danach ein wenig entspannter. Wir erreichten das schwarze Meer nach 2 Tagen und dann ging es in die Berge Richtung Türkei. Nach schweisstreibenden 20km bergauf erreichten wir am 4ten Tag die Türkei. Wir wurden sofort an der Grenze auf Mesut Osil und Shain und andere Fussballstars angesprochen und wussten zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, dass sich das bis Istanbul so durchziehen würde. Die Strassen wurden nach der Grenze schlagartig besser und wir hatten eine Menge Freude daran, endlich wieder bergab fahren zu können. An einer Passage hatten wir besonders viel Spass, da wir da unseren Geschwindigkeitsrekord von unschlagbaren 76km/h aufstellten. Man fährt bergab und kann im Anschluss nur noch lachen da das Adrenalin in einem fliesst. Unglaublich geil.
Wir erreichten am selben Tag noch die Kleinstadt Kirklareli und wurden auf Anhieb zum Essen eingeladen. Da wir aber weiter wollten sagten wir nein und machten nur noch eine Pause direkt an einer Moschee. Wir standen schlagartig im Mittelpunkt und wurden von meheren Leuten gleichzeitig alles Mögliche gefragt. Als die Frage nach der Religion kam wurde es interressant. Da ich Atheist bin und Phillip nur getauft ist, wurden wir eingeladen beim Abendgebet mit teilzunehmen. Ich war erst skeptisch, aber Phillip überredete mich und es war eine sehr grosse Erfahrung für mich. Ich ging mich wir alle Muslime davor waschen nach einem bestimmten Ritual und im Anschluss zum Gebet. Vor dem Gebet gab es noch türkischen Kaffee und im Anschluss Essen. Wir durften nichts bezahlen und sind erst am Abend aus der Stadt wieder raus gefahren mit einer Menge Eindrücken und das am ersten Tag.
Die nächsten beide Tage verliefen ähnlich: früh aufstehen, Radfahren, Pause machen, mit Jungendlichen über Fussball reden. Am vorletzten Tag machten wir 20km vor Istanbul stopp, um genug Zeit zuhaben in die Weltstadt Istanbul zu gelangen. Wir hatten gehört, dass es besser ist vom Norden in die Stadt zufahren, da man da 'nur' eine Autobahn fährt mit grossen Schuttladern. Wir fuhren nur 10km auf der Autobahn und bogen dann ab, um über ein paar kleine Umwege nach Istanbul zugelangen. An der ersten Tankstelle machten wir halt und wurden sofort angesprochen wo wir denn hinfahren wollen. Wir bekamen einen super Tipp, direkt an den Bosporus zufahren und dort die Küstenstrasse in die Stadt zunehmen. Es war ein überwältigendes Gefühl direkt bergab auf den Bosporus zu stoßen. Wir feierten vor Freude und gingen als erstes einmal baden.
Wir fanden dann auch unser Hostel auf Anhieb und ließen den Abend entspannt bei Essen und Bier ausgehen.

Soweit von mir, Chrissi kommt morgen und dann geht es die Stadt erkunden und Visa fuer den Iran holen. Freu mich schon riesig darauf.

Bis dahin euere Pietnase

Donnerstag, 9. Juni 2011

Durch das Eiserne Tor nach Serbien, Rumänien und Bulgarien

So meine Lieben,

kurz vorweg, es gab in den letzten Tagen sehr sehr viele schöne  Erlebnisse! Ich hoffe, dass ich damit nicht zu weit aushole und euch damit wohlmöglich langweile. Alles begann mit einem Treffen in Belgrad mit Frank und Franka, beide aus Jena und dem Ziel Indonesien (www.mit-dem-Rad.de), und mit Vincent und Sabine, mit denen ich ja schon in Ungarn unterwegs war. Wir verstanden uns alle super und beschlossen die nächsten Tage zusammen zufahren.

Die erste Etappe brachte uns aus der Stadt heraus an einen schönen Schlafplatz an der Donau. Wir verbrachten einen munteren Abend am Lagerfeuer und einem 3 Gänge Menu á la carte. Die zweite Nacht in Serbien verbrachten wir zwischen kleinen Gartenanlagen. In Serbien, Rumänien und Bulgarien ist Wildcampen erlaubt, was natürlich dazu einlädt direkt an der Donau zu zelten. Am nächsten morgen kamen die Nachbarn. Bei genauem Hinschauen sah ich, dass es Angler waren die ihr Wochenende an der Donau verbringen wollten. Wir kamen ins Gespräch und tranken um 9Uhr morgens unseren ersten Rakija. Nach gut einer Stunde und weiteren Rakija's wurden wir zum Mittag eingeladen. Es würde Fischsuppe geben und wir sollten doch ihre Gäste sein. Wir blieben da und erfuhren viel über Serbien und genossen ihre Gastfreundschaft. Da das Mittag doch länger dauerte als geplant (17Uhr), beschlossen wir noch eine Nacht zu bleiben, da die Fähre im nächsten Ort sowieso nicht mehr fahren würde. Zu meinem Glück war an dem selben Abend Champions Leauge Finale. Es war sehr schön mit allen zusammen im Garten zu sitzen und bei Gewitter und mit einem Benzingenerator das Finale im Minifernseher anzusehen.

Die nächste Tage verliefen sehr entspannt. Früh aufstehen, zusammen Frühstücken und ab auf die Piste. Wir waren sehr übrrascht, viele österreichische und deutsche Nummerschilder zu sehen. Wir wurden sehr oft angesprochen, und zu unserer Verwunderung immer in Deutsch. Das hat den Grund, dass viele Serben im Ausland arbeiten, da die Perspektiven dort viel besser sind. Die Leute arbeiten also im Ausland um später mit der Rente entspannt Leben zu können.

Die Donau in Serbien wurde immer interessanter. Wir radelten zur breitesten Stelle der Donau (ca. 4,5km) und im Anschluss zur engsten Stelle im Nationalpark Eisernes Tor. Eine sehr schöne Region mit interessanten Eindrücken.

Als nächstes Land kamen wir nach Bulgarien. Da am nächsten Morgen Männertag war, begannen wir schon früh mit Bier und hatten einen sehr sehr feuchtfröhlichen Fahrradtag. Das nur kurz vorab, denn am nächsten Tag wechselten wir auch schon wieder auf die rumänische Seite.

Die Menschen in Rumänien sind sehr sehr nett. Alle paar Minuten wurden wir bejubelt, begrüsst und mit dem Satz "Drum Bun" (übersetzt "Gute Fahrt") angetrieben. In Rumänien sieht man wiederum viele italienische und spanische Nummernschilder, da sehr viele Leute da arbeiten. Es ist sehr einfach für Sie diese Sprachen zu erlernen da Rumänisch auch zu den romanischen Sprachen gehört. Ich kam bei einer Rast mit einer Frau ins Gespräch die Spamisch konnte. Ich hatte schon ewig kein Spanisch mehr gesprochen, aber wir konnten uns doch erstaunlich gut verständigen. Sie erzählte uns von viel Korruption und von den vielen Problemen im Land. Ein Bauer, der mit dem Traktor auf´s Feld fährt und Pestizide versprüht, bekommt 100€ im Monat. Das ist voll suspekt. Man sieht sehr viele alte Menschen und Armut, aber im Gegenzug überholen uns doch sehr neue europäische Luxusautos.
In Rumänien hat man auch das Gefühl, 50Jahre zurück zu sein. Man teilt sich die Strassen mit sehr vielen Enten und Hühnern und alten aus Holz gebauten Kutschen wo vorne ein Pferd oder ein Esel eingespannt seine Arbeit verrichtet. Die Strassen sind auch sehr schlecht, aber die Freundlichkeit der Menschen macht Rumänien zu einem sehr schönen Erlebnis. Nach paar weiteren Tagen in Rumänien erreichten wir nach 10 Tagen und 800km Fahrt alle zusammen die Stadt Ruse in Bulgarien. Alle waren heil froh, endlich mal Wäsche waschen zu können und ich einen Fahrradladen zu  finden. Seit Budapest hatte ich schon ein merkwürdiges Geräusch im Tretlager, was nun in Ruse letzendlich komplett kaputt war. Habe wieder alles reparieren können und kann nun in aller Ruhe in die Berge von Bulgarien starten. Ich verlasse jetzt hier die Donau fahre direkt durchs Land an das schwarze Meer und dann weiter nach Istanbul. Habe dafür wiedermal ein recht kleines Zeitfenster von 7Tagen für 700km, da Chrissi mich in Istanbul besuchen kommt und ich natürlich pünktlich da sein möchte.
In Ruse lernten wir wiedermal Einheimische kennen und hatten gestern einen perfekten Abend mit bulgarischem Essen und anschliessendem Discobesuch.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt ganz allein nach Istanbul zu fahren, aber wie der Zufall es will kam gestern Jan aus Hamburg hier an mit dem selben Ziel Istanbul. Wir versuchen zusammen zu fahren, auch wenn ich ein wenig Stress habe. Mal sehen wie es wird. Soweit von mir, den nächsten Bericht gibt´s aus der Türkei. Freu mich schon riesig auf dieses Land...

Bis dahin, bleibt sauber...:-)